Mittwoch, 9. Dezember 2015

Holland prescht vor

Heute wurde in der Schweiz einer der sieben Bundesräte neu gewählt. Guy Parmelin kommt aus der Welschschweiz und ist Weinbauer. Das ist gut. Da können wir mindestens damit rechnen, dass das Weintrinken in den nächsten Jahren noch nicht verboten wird.

Kaum ist die Weltfunkkonferenz in Genf zu Ende prescht Holland vor und gibt den Funkamateuren das 5 MHz Band frei. Nicht etwa die in Genf zusammengeschrumpften 15 kHz mit 15W EIRP. Nein. Ganze 100kHz mit 100W PEP. Sehr vernünftige Leute, diese Holländer. Davon können wir nur träumen.
Ob jetzt die anderen nordischen Länder, die das 60m Band schon seit einigen Jahren freigegeben haben, die Bänder und die Leistungen wieder schrumpfen werden, wage ich zu bezweifeln.
Das müssen sie auch nicht zu tun. Denn Artikel 4.4 des ITU Reglements gibt den Staaten die Möglichkeit vom abgemachten Frequenzplan abzuweichen.

Habt ihr in der letzten Zeit abends ins 80m Band reingehört? Da läuft über kürzere Distanzen von einigen 100km oft gar nichts mehr. Die Senkrecht-Grenzfrequenz (wichtig für NVIS-Verbidnungen) sinkt oft deutlich unter 3.5 MHz. Je weiter im Norden der OM wohnt, desto schlimmer ist es. Sehr gut an den Ionogrammen der Sonden zu beobachten.

Hier ein Beispiel: Dourbes liegt in Belgien:


























Im Norden Deutschlands sieht es noch schlimmer aus. Hier das Ionogramm von Juliusruh - das liegt an der Nordsee Ostsee* - zum gleichen Zeitpunkt:

Da verbleiben für Kurzstrecken dann nur noch das 160m Band, Mittel- und Langwelle ;-) oder Troposcatter auf UKW.

* Danke Wolf, DJ3XF, für den Tipp!