Sonntag, 14. Februar 2016

23cm LNA für den Icom IC-910H



Beim Icom IC-910H können bei Bedarf externe Vorverstärker für die Bänder 144, 432 und 1296 MHz zugeschaltet werden. Der Transceiver liefert in diesem Fall 12V Speisespannung für die Vorverstärker über das Koaxialkabel. Eine Sequenzer-Schaltung bewirkt, dass die Umschaltrelais im Vorverstärker abfallen können, bevor Sendeleistung durch das Koaxkabel geschickt wird. Damit wird verhindert, dass HF aus dem TX den Vorverstärker zerstören kann.

Das vereinfacht natürlich den Bau eines LNA (low Noise Amplifiers).
Wenn dann noch ein monolytischer Verstärker wie der PGA-103+ und Miniatur-Mikrowellen-Relais eingesetzt werden, wird der LNA denkbar einfach.

Der PGA-103+ besitzt 50 Ohm Ein- und Ausgänge und kann deswegen, und Dank seines hohen Intermodulationsabstandes, ohne Selektionsmittel betrieben werden.
Der PGA-103+ geht bis 4 GHz und hat laut Datenblatt bei 1GHz einen Gewinn von typisch 16.2dB und eine Rauschzahl von 0.6dB. Ein Wunderteil für wenig Geld!

Als Umschaltrelais wurden AXICOM HF3 52 mit 4.5VDC Spulenspannung eingesetzt. Diese winzigen 50 Ohm Relais können bis 3 GHz eingesetzt werden und weisen sehr gute Isolationswerte und eine äußerst niedrige Durchgangsdämpfung auf. Die Relais sind für unglaubliche 50W bei 2.5 GHz spezifiziert. Auch ein Wunderteil!




Natürlich wäre es toll gewesen, einen entsprechenden Print zur Verfügung zu haben. Doch für einen Prototypen wäre der Aufwand m.E. zu groß gewesen, und mein Talent lässt diesbezüglich auch zu wünschen übrig.
Ich habe deshalb die Schaltung direkt auf kupferkaschiertes FR4 gelötet. Die Massekontakte der Relais wurden dabei direkt auf den Print gelötet. Die 100pF Koppelkondensatoren wurden direkt zwischen den Relais und dem PGA-103+ eingelötet. Die SMA-Bchsen sitzen ebenfalls direkt auf den Relaisanschlüssen. Damit wurden die kürzestmöglichen Verbindungen realisiert. Lediglich die Schließkontakte mussten auf der Unterseite über eine aufgeklebte, kurze 50 Ohm Micro-Stripline verbunden werden.

Der PGA-103+ braucht 5VDC. Sie werden mit einem LM7805 aus den 12V gewonnen, die vom Transceiver über das Koax zur Verfügung gestellt werden.

Der LNA funktioniert zu meiner besten besten Zufriedenheit. Für eine genaue Messung der Rauschzahl stehen mir aber leider nicht die entsprechenden Mittel zur Verfügung.

Die 1nF Entkopplungskondensatoren und die 100pF Kopplungskondensatoren sind vom Typ 0603 und deshalb im Bild kaum zu erkennen ;-)

Bild: Ein Sturm zieht auf. Mammatus-Wolken über meiner Drahtantenne.