Donnerstag, 4. Februar 2016

Eine Antenne für den Mikrowellen Bachelor



Gestern habe ich eine kleine Yagi für das 23cm Band gebaut. Geholfen hat mir dabei das Programm von John F Drew VK5DJ, mit dem Yagis beliebiger Länge und Frequenzen nach DL6WU berechnet werden können. Das Programm läuft nicht nur unter Windows (bei mir Win10), sondern auch unter Linux.

John hat das Programm letztes Jahr überarbeitet und ich habe schon mit der vorherigen Version erfolgreich diverse Yagis gebaut. Auch dieses Mal hat es wieder geklappt.

Genommen habe ich das Material, das sich bei mir im Keller schon seit Jahren langweilt: Alu 15mm Vierkant und 5mm Rundstäbe. Für den Dipol habe ich noch lackierten Kupferdraht (Trafodraht) mit 3.5mm Durchmesser in der dunkelsten Ecke des Luftschutzkellers entdeckt. Dazu kamen eine Handvoll rostfreier Schrauben, die ich mir gelegentlich hier besorge, eine N-Buchse, zwei Alu-Distanzhülsen und ein Stück Teflon.

Das Resultat lässt sich sehen. Die Antenne ist punkto SWR Kurve besser als meine gekaufte 21 Element. Auch der Gewinn ist vergleichbar. Allerdings habe ich den nur anhand von Bakensignalen vergleichen können.

Die Yagi ist recht breitbandig und der 1:2 SWR Bereich liegt zwischen 1280 und 1320 MHz. Das habe ich bewusst so arrangiert. Denn das 23cm Band steht ja bekanntlich auf der Kippe. Das Europäische GPS System wird in Zukunft diesen Bereich belegen und wenn wir Glück haben, bleiben uns noch einige wenige MHz am oberen Bandende oder vielleicht knapp oberhalb 1300 MHz.

Doch bis es soweit ist, habe ich noch vor, auf 1296MHz einige Versuche zu machen. Schmalbandig natürlich, in SSB, CW oder Digital.

Das 23cm Band ist für uns Funkamateure das Tor zu den Mikrowellen. Die Ausbreitungsbedingungen sind sehr interessant, aber schwieriger als auf 70cm. Und noch gibt es dafür Geräte zu kaufen (TS-2000 und IC-9100, sowie Transverter von Kuhne). Der OM kann hier seine Sporen abverdienen, bevor er sich weiter hinauf wagt.


Das Piece de Résistance ist natürlich der Dipol. Ich habe ziemlich viel Ausschuss produziert, bevor ich den Dreh raus hatte - im wahrsten Sinn des Wortes. der Feinabgleich auf minimales SWR erfolgt übrigens durch leichtes vor- und zurückbiegen des Dipols. Ist der erfolgt, kann man den Anschluss inkl. Balun (in meinem Fall aus UT141 semi rigid) z.B. in Araldit eingießen. Die Antenne ist dann wetterfest.

Soweit mein neustes Antennenprojekt.

Gerade erreicht mich eine Mail von OM Juergen DL4KE. Für alle, denen die Mikrowellen Wurst sind und die wie die Kaninchen vor der Schlange gebannt auf das nächste Kaufgerät warten:

Hier das "Basic"- Manual für den angekündigten ICOM IC-7300. Eine interessante Lektüre, die aber einige wichtige Fragen offen lässt. Basic eben. Hoffentlich kommt da noch ein vertieftes Manual daher.

Aber vielleicht interessiert euch das auch nicht. Habt ihr schon den Bachelor im TV geguckt? Nein? Kein Problem. Hier die 30 Sekunden Zusammenfassung dieser "wichtiges Sendung".