Dienstag, 2. Januar 2018

Eine 10 GHz Antenne auf dem Prüfstand - Teil 3

Wenn ihr diese Zeilen lesen könnt, seid ihr im Jahr 2018 angekommen und nicht im Übergang, bzw. einer Raum-Zeit-Spalte oder in einem Hilbertraum stecken geblieben. Ich wünsche euch ein friedliches und glückliches Jahr bei bester Gesundheit und weiterhin viel Spaß am besten Hobby der Welt. Hier noch ein Lied aus der Silvesternacht, das noch heute in meinen Ohren nachhallt:


Aber jetzt zum eigentlichen Thema dieses Blogs, das mich auch im neuen Jahr beschäftigen wird: den 3cm Wellen. Die Resultate des Woks liegen nun auf dem Tisch und wie bereits von Willi HB9PKZ vorausberechnet, liegt der Gewinn des Spiegels (die Profis sprechen von Direktivität) bei 29 und nicht bei 30 dB.
Wenn wir Funkamateure den Gewinn einer Mikrowellen-Antenne messen, so bleibt uns in der Regel nichts anderes als eine Messung im freien Feld: in einer Wiese ohne störende Reflexionen (fettes Gras dämpft gut). Als Vergleichs- und Messantenne dient dann ein so genanntes Standardhorn. Denn der Gewinn von Hornantennen lässt sich aus den mechanischen Dimensionen genau berechnen. Leider sind solche Standardhörner aus kommerzieller Produktion unverschämt teuer.
In einer reflexionsarmen Messkammer jedoch, kann der Gewinn - pardon, die Direktivität - aus dem Strahlendiagramm errechnet werden.
Wer sich in diese Materie vertiefen möchte, dem empfehle ich die ausgezeichnete Webseite von Willi.
Er ist hier auf dem nächsten Bild zu sehen, wo er gerade daran ist, den Wok vom Deckel zu befreien:


Willi wird sicher nächstens darüber auf seinem Blog berichten.

Wer sich den Mikrowellen widmet, der begegnet immer wieder dem illustren Herrn Murphy.
Gerade habe ich den neusten Bericht von Christoph HB9DTZ gelesen, der darüber berichtet, dass seine Versuche in den letzten Tagen am Steuergerät - dem 2m Transceiver - gescheitert sind. Die 2m Endstufe seines KX3 bleibt offenbar kalt. Der darin eingesetzte RD15HVF1 macht keinen Wank. Ob Elecraft auch eine Serie Fake Transistoren erwischt hat?
Doch Murphy hat auch bei seinem IC-7000 zugeschlagen und so gilt es, zunächst fundamentale Probleme zu lösen, bevor wieder 3cm Wellen in den Äther gelangen können.

Dafür hat Hansjoerg einen Volltreffer gelandet. Er hat nämlich in den letzten Tagen eine Testbake laufen lassen. Und zwar vom Stockhorn im Berner Oberland. Dazu musste er nicht mal auf den Berg steigen, sondern konnte gemütlich von zuhause aus senden. Er hat nämlich das Stockhorn als passive Bake benutzt, indem er es mit seinem 60cm Spiegel angeleuchtet hat. Bei mir konnte ich ihn mit S9 empfangen und auch auf dem SDR der Hochwacht war sein Signal sehr gut zu hören.
Die Idee, hohe Berge als passive Baken zu benutzen ist nicht neu. So hat zum Beispiel David F1URI erfolgreich eine Bake betrieben, indem er mit seinem 120cm Spiegel und 0.7W den Mont Blanc anvisiert hat. Eine Idee, die es Wert ist, weiterzuverfolgen. An hohen Bergen mit markanten Felswänden mangelt es uns in den Alpen wahrlich nicht.

Mein Horn mit den dicken Backen hat mich etwas enttäuscht. So habe ich denn auf der Südseite - Richtung Alpen und das erwähnte Stockhorn - meinen alten Technisat 33cm Spiegel installiert.
Kopfüber diesmal. Nicht um die Nachbarn zu verwirren, die vielleicht meinen, da habe jemand seine Satellitenschüssel verkehrt herum montiert, sondern damit es mir nicht ins Feedhorn regnet. Aber eigentlich hatte ich in der Eile des Gefechts keine andere Wahl. Die Befestigung vor dem Dachfenster ist auch so schon abenteuerlich genug.


Zum Schluss nochmals die Antenne von Fio HB9DWK, der auf der anderen Seite der Schweiz darauf wartet, dass wir mit ihm ein QSO machen werden. Ein stolzes Ziel für 2018. Und eigentlich das einzige, das ich mir für das neue Jahr vorgenommen habe.
Denn wer sich in meinem Alter als Neujahrsvorsatz noch vornimmt, sich zu bessern, den sollte man unter Beobachtung stellen. Daher habe ich darauf verzichtet.



Fortsetzung folgt....


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