Montag, 19. März 2018

Review WSQcall-Versuch auf Mittelwelle



Auch wenn kein QSO zustande kam, so hat sich der Versuch wegen der erhaltenen SWL-Rapporte doch gelohnt. Vielen Dank an alle, die sich daran beteiligt haben.

Den letzten Rapport habe ich von Ekki DK2CH erhalten:
Hallo Anton,
die Verabschiedung ohne Fehler oder Aussetzer bei -20dB gelesen,
nur das ö oder oe ergab xx, hi, danke für den Test.
Ekki DK2CH
-20dB bei einer Distanz von 600 km ist nicht schlecht. Zumal die Strecke vollständig über Land lief. Über Meerwasser würde es wesentlich besser aussehen, wie altgediente Schiffsfunker sicher bestätigen können, die noch auf Mittelwelle telegrafiert haben.

Wieso Ekki xx anstelle des "ö" empfangen hat, glaube ich in der Zwischenzeit auch erraten zu haben. WSQ Call kennt keine Umlaute, wie anhand der Code-Tabelle zu sehen ist:


Reintippen kann man sie aber schon, doch sie werden vermutlich als "Unbekannt" oder eben xx gesendet.
Wie aus der Codetabelle zu sehen ist, vermeidet man tunlichst die Grossschreibung. Sie, wie auch Zahlen und Satzzeichen haben einen Doppelcode und brauchen zur Übermittlung doppelt so lange. Ausnahmen sind Punkt und Space.

Meine Sendeanlage sah folgendermaßen aus: 
TX: IC-7300 auf PWR Stufe "0" wegen der hohen Verstärkung der zweistufigen PA.
Antennen-Anpassung: Variometer
Antenne: Inverted L wie im nachfolgenden Bild:







Draht 1: Vertikalteil 11.75m
Draht 2 und 3: Horizontal, zusammen 41.3m
Drähte 4,5,6: Gartenzäune als Gegengewicht.

Die X-Achse der Antenne zeigt ca. in Richtung DK2CH. Da die Antenne und insbesondere die Radiale asymmetrisch sind, ist das Richtdiagramm verzerrt. In der X-Richtung verliere ich deshalb 1 dB:

  Die Direktivität der Antenne ist bei -X am höchsten und beträgt gemäss Simulation -5.73, also ca. -6dB. Hinzu kommen die Verluste der Anpassung und der Erde usw. Diese werden oft unterschätzt. In meinem Fall betragen sie etwa 10 dB. Bei 150W Sendeleistung komme ich also nicht ganz auf die hierzulande zugelassenen 5 W EIRP. Soweit die Theorie. 

Erstes Foto, die Praxis: Die Antenne ohne Anpassung. Zum Vergleich die Berechnung der EZNEC Simulation:
3.6 - j1450 Ohm! Der AA-600 zeigt also einen zehnmal höheren Realteil: dafür sind die erwähnten Verlustwiderstände verantwortlich. Beim Unterschied des Blindanteils muss ich leider passen ;-) 





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